Durch die digitale Fotografie muss man nicht mehr zurückhaltend sein, Kinderbilder in jeder Situation anzufertigen. Doch was macht man mit den vielen Fotos, die zu schade sind, um sie einfach auf der Festplatte zu vergessen?
Keine Hemmungen mehr beim Schnappschuss
Die Vorteile digitaler Fotografie sind unbestreitbar. Heutzutage hat so gut wie jeder eine sehr gute Kamera in Form eines Smartphones in der Tasche. Damit kann man inzwischen nicht nur sehr beeindruckende Schnappschüsse anfertigen, sondern längst auch hochwertige Fotos, die keinen Vergleich zu professionellen Kameras scheuen müssen. Zudem können die Handys auch gleich noch Videos aufzeichnen.
Das Beste daran: Außer Speicherplatz im Handy, auf der Speicherkarte oder in der Cloud kostet es nichts, Bilder zu machen.
Musste man sich früher fragen, wie viele Bilder noch auf dem Film waren und dreimal überlegen, bevor man den Auslöser wirklich betätigte, um dann oft von den Ergebnissen auf den Abzügen enttäuscht zu werden, gibt es heute keine Einschränkungen mehr.
Tatsächlich gibt es Foto-Apps, bei denen man den perfekten Schnappschuss aus Dutzenden von Bildern auswählen kann, um eines zu erwischen, bei dem niemand gerade die Augen geschlossen hat. Hinzu kommt, dass man mit diesen Apps bei der Nachbearbeitung grandiose Möglichkeiten hat. Gerade Kinderfotos lassen sich also nicht mehr nur zum Geburtstag, im Urlaub, zur Einschulung und zu Weihnachten anfertigen, sondern in jeder Situation des täglichen Lebens.
Viele Erwachsene, die in den 80ern aufgewachsen sind, ertappen sich bei dem Hochgefühl der Nostalgie, wenn sie ganz normale Alltagsfotos aus ihren Kindertagen finden, bei denen sie am Computer sitzen oder Fußball spielen. Solche Alltagsfotos hat man früher kaum gemacht – heute macht es jeder. Insofern revolutioniert die Digitalfotografie also die Art und Weise, wie wir Fotos anfertigen und nutzen.
Tausende Kinderbilder auf der Festplatte gebunkert?
Die Frage ist, was man mit den vielen Fotos letztlich anstellt. So schön Fotos von Kindern sind – wenn man Tausende Fotografien auf der Festplatte oder im Handyspeicher hat, schaut man sie selten an. Allenfalls in Form kurzer Diavorträge, wenn man direkt über den großen Wohnzimmer-TV streamt, etwa beim Besuch der Oma. Das erinnert dann auch ein wenig an die Diavorträge vergangener Zeiten. Aber so innovativ und brillant die Kinderbilder in hoher Auflösung auf dem Super-TV aussehen – vielen fehlt ganz einfach die Haptik traditioneller Bilder. Nun wird es relativ teuer und aufwändig, die Fotos eigenhändig am heimischen Drucker auf Papier zu bringen. Wesentlich einfacher (und meist auch schneller) ist der digitale Fotodruck bei den einschlägigen Anbietern. Ob in der Drogerie am Terminal oder per Bestellung im Internet: Die Qualität der Bilder als Digitaldruck überzeugt fast immer.
Nachbearbeitungen und Zuschnitt sind selbst für Laien kein Problem mehr. Doch einmal ausgedruckt stellt sich dieselbe Frage, die man auch schon bei analogen Fotos zu beantworten hatte: Wohin mit den Fotos? Fotoalben waren neben dem Schuhkarton früher die einzige Lösung. Bilder wurden eingeklebt, manchmal mit Bildunterschriften, aber immer mit relativ hohem Zeitaufwand. Selbst in große Fotobücher passten oft nicht viele Bilder und das Arrangement war vom Layout her nie besonders schön. Auch hier bieten die modernen Methoden des Digitaldrucks viele Möglichkeiten.
Von den diversen Fotoprodukten wie Tassen abgesehen, die sich bestens als Geschenk für die Großeltern eignen, gibt es schon seit längerer Zeit die Möglichkeit, Fotobücher anfertigen zu lassen. Diese entsprechen in der Qualität durchaus einem „gekauften“ Buch, verfügen über einen professionellen Einband und hochwertigen Druck auf den Seiten. Die Bilder können über eine Software (die meist kostenlos beim Anbieter bezogen werden kann) perfekt arrangiert und bearbeitet werden, einfache Texte als Bildunterschriften sind ebenfalls möglich.
Mehr als ein einfaches Album: Das persönliche Buch der Kinderbilder
Manchmal reicht das Standard-Fotobuch aber nicht aus. Vielleicht möchten Sie Ihre gesammelten Bilder im Rahmen einer Familiengeschichte mit viel Textanteil präsentieren? Oder eine Vielzahl von Fotos in Form einer Bildergeschichte anordnen? All das ist problemlos möglich. Denn neben dem reinen Fotodruck kann man bei vielen Anbietern den professionellen Buchdruck beauftragen. Was ursprünglich vor allem für Autoren von Romanen im Rahmen des Self-Publishing interessant war, wird aufgrund von Kostensenkungen immer mehr auch für Werke mit hohem Grafik- bzw. Fotoanteil wirtschaftlich. Das gilt selbst für farbige Abbildungen.
Wer ein eigenes Buch drucken möchte, kann aus vielen Formaten und Ausstattungsvarianten wählen. Ähnlich wie beim normalen Fotodruck kann man das alles online erledigen. Allerdings erfordert das Arrangement beim Layout von Text- und Bildanteilen etwas mehr Arbeit – je umfangreicher das Buch wird, umso aufwändiger die Bearbeitung. Dafür kann man aber auch ein professionelles Cover erstellen und bekommt sogar Hardcover-Bücher, die qualitativ mit jedem Verlagswerk mithalten können. Kinderbilder in dieser Form zu präsentieren, ist nicht unbedingt üblich, aber durchaus eine originelle Methode, um Erinnerungen zu konservieren. Großeltern, Verwandte und Freunde sind begeistert, wenn sie nicht nur die Kinderbilder sehen, sondern auch lustige Anekdoten und Geschichten zum Hintergrund der jeweiligen Situation lesen. Nicht zuletzt baut man so auch einen Erinnerungsschatz für die Kinder selbst auf.
Kritiker finden die gedruckten Bilder einfach unpersönlich, weil ihnen die Haptik der selbst eingeklebten Kinderfotos fehlt. Das mag so sein, aber dafür ist ein digitales Werk in der Regel unbegrenzt reproduzierbar und die Ausgangsdaten werden sicher auf einer Cloud gespeichert. Was den einen aufgrund der Diskussion um Datensicherheit beunruhigen mag, ist für andere eine Versicherung zum Erhalt der Kinderbilder. Denn wie viele alte Fotoalben gingen verloren, verbrannten im Feuer oder verschimmelten nach einer Überschwemmung mit unwiederbringlichen Erinnerungen? Denn die Negative der Werke waren natürlich ebenso vergänglich und meistens unauffindbar, wenn die Bilder einmal entwickelt waren.
Kinderbilder in vielfältigen Formaten konservieren
Wer von der Idee begeistert ist, Kinderbilder auf originelle Weise zu konservieren, der hat neben der Option, ein eigenes Buch zu drucken, viele weitere Möglichkeiten. Dank hoher Auflösungen der Kameras eignen sich die meisten Kinderbilder und anderen Fotos bestens dazu, als großformatige Werke an die Wand gehängt zu werden. Digitaldruck ist nämlich auch auf vielen besonderen Materialien inzwischen problemlos möglich.
Sehr beliebt ist das Leinwandbild, bei dem das Foto auf eine echte Künstlerleinwand gedruckt wird.
Natürlich müssen es nicht immer Kinderbilder sein, auch andere Motive lassen sich als Kunstdruck verewigen. Das Kinderzimmer kann man etwa mit einem Leinwandbild des Haustiers aufhübschen.
Problematisch war bis vor einiger Zeit die Tatsache, dass insbesondere Schnappschüsse für Soziale Medien nicht im normalen Querformat geschossen werden. Instagram und Facebook setzen auf Hochkant bzw. quadratische Formate. Auch solche Bilder kann man – sofern die Auflösung hoch genug ist – für den Fotodruck nutzen. Ob Kleinbild in der Anmutung einer Polaroidaufnahme oder großformatiges Leinwandbild: Im Quadrat gibt es die Produkte ebenso wie in vielen anderen Formen. Solche Wandbilder lassen sich übrigens auch durch die Collage vieler kleinformatiger Kinderbilder zu einer echten Fotowand im Kinderzimmer zusammenstellen. Letzteres hat den Vorteil, dass die Wandbilder im Quadrat sich beliebig neu arrangieren lassen, wenn sich der Geschmack einmal ändert. Ein großformatiger Kunstdruck nimmt hingegen immer denselben Platz ein.
Was sagen die Zahlen zum Thema Digitalfotografie im Alltag?
Werfen wir einmal einen Blick auf die Statistik. Das Statistikportal Statista hat hierzu eine Befragung über das Nutzungsverhalten mit Digitalfotos erstellt:
- Weit mehr als die Hälfte der Kunden bestellt nach wie vor ihre (nun meist digitalen) Abzüge der Kinderbilder im Laden.
- Zumindest im Einzelfall druckt knapp die Hälfte der Befragten noch immer am eigenen Drucker die Kinderbilder und andere Fotos aus.
- Fast ebenso viele geben an, die Bilder am PC selbst nachzubearbeiten – was nicht überrascht, denn vor dem Ausdrucken ist eine Bearbeitung meistens notwendig.
- Gar nicht mehr in der Hand halten gut 35 Prozent der Nutzer ihre Bilder, denn sie betrachten sie nur noch auf dem Bildschrim, sei es am Handy, Tablet, PC oder TV-Bildschirm.
- Nur 24 Prozent bestellen Abzüge im Internet, was aber sicherlich daran liegt, dass man in vielen Drogerien inzwischen die frisch ausgedruckten Abzüge direkt mitnehmen kann und keine lange Wartezeit anfällt.
- Der Anteil derjenigen, die Kinderbilder und andere Fotos in Form von Fotobüchern betrachten, scheint mit knapp 17 Prozent derzeit noch etwas gering. Allerdings muss der Nutzer dort auch am meisten selbst tun, denn Layout und ggf. das Texten einer umfangreichen Bildbeschreibung nimmt Zeit in Anspruch.
- Fotogeschenke, die vor einigen Jahren noch extrem außergewöhnlich und sensationell waren, locken nicht mehr so viele Menschen hinter dem Ofen vor.
Trotzdem bleiben für knapp 14 Prozent Fotogeschenke nach wie vor wichtig. Speziell im Bezug auf Bücher, die mit Familienbildern aller Art bestückt werden, wird von Fachleuten künftig mit einem Anstieg der Zahlen gerechnet. Hier spielt auch die Kostenentwicklung der Printmedien eine Rolle, denn einzelne Bücher auf Bestellung (on Demand) zu drucken, war bis vor einigen Jahren noch vergleichsweise teuer. Heute bekommt man Kinderbilder im Hardcover-Buch schon zu erschwinglichen Tarifen – je nach Umfang und Ausstattung, versteht sich.
Vorteile digitaler Kinderbilder:
- keine Kosten für Filme und Entwicklung
- Qualität bleibt auch nach Jahren erhalten
- Nachbearbeitung auch für Laien möglich
- perfekte Schnappschüsse in Alltagssituationen
- echte Erinnerungen abseits von Feiertagen und gestellten Fotos
- bei Speicherung in Clouds keine Gefahr von Datenverlusten
- niedrige Kosten für Reproduktion und Druck
- tolle Möglichkeiten bei der Präsentation – vom Beamervortrag bis zum eigenen Buch
- unbegrenzte Vervielfältigung für alle Verwandten und Freunde möglich
Problem: Soziale Netzwerke sind für Kinderbilder nicht ideal
Gerade im Hinblick auf den Datenschutz vergessen viele Eltern leider oft, dass auch Kinder ein Recht auf Datenschutz haben. Obwohl sich die Sozialen Netzwerke wie Facebook oder Instagram bestens für das einfache Teilen von Fotos und ganzen Fotoalben mit Freunden und Verwandten eignen, sollte man aufpassen, was man wo online stellt. Denn gerade bei einer Veröffentlichung (also öffentlich zugänglichen Inhalten) werden die Persönlichkeitsrechte von Kindern oft verletzt. Zudem bedienen sich nicht wenige Pädophile aus diesen öffentlichen Quellen. Allerdings gibt es – speziell bei Facebook – auch Möglichkeiten, die Verbreitung von Fotos auf bestimmte Personenkreise zu beschränken. Auf keinen Fall sollte man Kinderbilder komplett öffentlich zugänglich machen.
Fazit: Familienglück auf Kinderbildern erhalten wie nie zuvor
Reine Alltagsbilder, die im Rückblick besonders interessant sind, entstanden früher kaum. Das hat sich mit dem Siegeszug der Digitalfotografie insbesondere bei Kinderbildern geändert. Kommende Generationen werden sich fragen, warum unsere Eltern meistens den Weihnachtsbaum und nicht das Kind beim Spielen im Garten fotografiert haben. Fotobücher und der digitale Buchdruck insgesamt eröffnen ganz neue Möglichkeiten, um Digitaldruck auch haptisch erfahrbar zu machen. Vorsicht geboten ist beim Posten der Kinderfotos in Sozialen Netzwerken, der Datenschutz gilt nämlich auch für den Nachwuchs.
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