Schwangerschaft als Legitimation für neun Monate faulenzen? Im Gegenteil: Schwangerschaft und Sport vertragen sich sehr gut. Was werdende Mütter bei ihrem Training beachten sollten, erfahren Sie hier.
Sport während der Schwangerschaft?
Egal was die werdende Mutter auch unternimmt, während der neun Monate Schwangerschaft hat sie ihr Kind immer mit dabei. Lange Zeit war Sport aufgrund der hohen Belastung für das Ungeborene verpönt. Doch mittlerweile sind sich Mediziner einig: Sport während einer Schwangerschaft ist ausdrücklich erlaubt!
Während die Mutter aktiv ist, absolviert auch das Baby eine kleine Trainingseinheit: bei sportlicher Aktivität der Mutter erhöht sich auch der Puls des Kindes, von ca. 140 auf rund 160 Schlägen pro Minute. Dieser beruhigt sich jedoch auch schnell wieder. Moderater Sport hat somit keinerlei negative Auswirkungen auf die kindliche Entwicklung.
Im Gegenteil: Sport während der Schwangerschaft führt zu einer verbesserten Sauerstoffversorgung und senkt darüber hinaus gesundheitliche Risiken der Mutter wie Wassereinlagerungen, Rückenprobleme, Schwangerschaftsdiabetes sowie Depressionen.
Sport während der verschiedenen Trimester
Gerade in den ersten drei Monaten haben werdende Mütter häufig mit Übelkeit zu kämpfen. Im zweiten Semester ihrer Schwangerschaft – das heißt zwischen dem vierten und sechsten Monat – fühlen sich die meisten Frauen körperlich so wohl, dass sie gerne Sport treiben möchten. Was Sie zum Thema Sport während der Schwangerschaft wissen sollten: das Schwangerschaftshormon Gestagen lockert Gelenke und Bänder, um den Körper auf die Geburt vorzubereiten.
Dadurch wird gleichzeitig der gesamte Bewegungsapparat instabiler – gute Sportschuhe sowie ein dosiertes Trainingspensum sind deshalb ratsam. In der Schwangerschaft sind aus diesem Grund besonders gelenkschonende Sportarten wie Radfahren und Schwimmen, aber auch Muskeltraining wie Pilates und Yoga, empfehlenswert. Gleichzeitig sollte bereits während der Schwangerschaft die Bauch- und Beckenbodenmuskulatur trainiert werden, um unangenehmen Beschwerden wie Inkontinenz entgegen zu wirken.
Achtung: im Gegensatz zu der geraden Bauchmuskulatur darf die seitliche und schräge Bauchmuskulatur bis zum Ende der Schwangerschaft trainiert werden. Gerade im letzten Trimester steigt die körperliche Belastung durch das wachsende Baby und den dadurch immer dicker werdenden Bauchumfang. In dieser Zeit helfen Sportarten, die ein Teil des eigenen Körpergewichtes abnehmen, wie beispielsweise Schwimmen oder Radfahren, Rückenschmerzen entgegen zu wirken.
Was ist Tabu in der Schwangerschaft?
Nicht jede Sportart eignet sich für die Zeit der Schwangerschaft: von extremen Belastungen, Risiko- und Kampfsportarten wie Reiten oder Skifahren, wird abgeraten. Auch Sport bei sehr großer Hitze sowie Tauchen sollte nach Möglichkeit vermieden werden, aufgrund von negativen Auswirkungen auf die Entwicklung des Kindes. Risikoschwangeren wird empfohlen, ihr Training bezüglich der Sportart sowie des möglichen Pensums mit ihrem Arzt abzusprechen. Ansonsten gilt: die sportliche Aktivität hängt von der Fitness der werdenden Mutter ab. Waren
Sie auch vorher schon sehr aktiv, können Sie auch während der Schwangerschaft weiter Ihre Joggingrunde drehen. Spüren Sie Schmerzen in Gelenken oder dem Becken ist dies ein Anzeichen, dass Sie die Sporteinheiten reduzieren sollten. Sie können auch auf alternative Sportarten wie Walking, Aqua-Jogging oder Yoga umsteigen, um Ihre Gelenke zu schonen. Frauen, die vor der Schwangerschaft wenig Sport getrieben haben, bieten spezielle Gymnastik-Kurse für schwangere Frauen die Möglichkeit, sich während der Schwangerschaft fit zu halten.
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