Mädchen lieben Mandalas, Pferdesticker und Nagellack. Jungs lieben Autos und Bagger.
Warum ticken die Geschlechter eigentlich so verschieden?
Sind Jungs und Mädchen von Natur aus anders, oder machen erst Erziehung, Rollenvorbilder und Umwelterfahrungen sie zu Raufbolden und Lillifee-Prinzessinnen? Die Forschung – oder besser: die graue Theorie. Hirnforscher fanden heraus, dass schon im Mutterleib die Geschlechter anders ticken. Beim Denken, Fühlen und Handeln gibt es später schon Unterschiede zwischen den Geschlechtern, sie sind jedoch weit geringer und weniger von Natur festgelegt als viele Eltern und Wissenschaftler meinen. Richtig ist, dass Kinder ab dem späten Kindergartenalter bis in die frühe Grundschulzeit sehr konservativ sind, was das Rollenverhalten anbelangt.
Tatsächlich werden , wenn auch unbewusst, Jungen und Mädchen von den Eltern immer noch unterschiedlich behandelt.
Mädchen und Mathematik Mädchen fallen nach der Grundschulzeit in Mathematik deutlich zurück. Das ist aber nicht mangelnde Begabung, sondern geschlechtsspezifische Vorurteile bremsen Mädchen aus. Forscher fanden heraus, je höher die Geschlechtergleichheit in einem Land, desto besser waren auch die Matheleistungen der Mädchen. In den Naturwissenschaftsfächern sind Mädchen besser wenn sie nur mit anderen Mädchen zusammen unterrichtet werden. Es mag kurzfristig Noten verbessern, zementiert aber langfristig in den Köpfen Unterschiede, die gar nicht sein müssten.
Die Zappelphillipe
Jungs sind drei- bis fünfmal häufiger von Hyperaktivität betroffen als Mädchen.
Viel Fernsehen ist nicht die Ursache für ADHS/ADS, verstärkt aber die Symptome.
Nur acht Prozent der Väter lesen ihren Kindern regelmäßig vor. Jungen brauchen aber männliche
Lese-Vorbilder um selbst mehr zum Buch zu greifen.
Die Erziehung
Die grundsätzliche Erziehungsaufgabe bei Jungs und Mädchen ist dieselbe. Alle Kinder brauchen Eltern, die sie bestärken und zu denen sie eine vertrauensvolle, sichere Bindung haben können. Ganz wichtig für die Entfaltung von Kindern ist, dass sie erfahren: Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten ein „richtiger Junge“ und ein „richtiges Mädchen“ zu sein. Jedes Kind sollte seinen Platz entsprechend seiner individuellen Begabung finden. Deshalb sollte man keine Gleichmacherei betreiben – Mädchen und Jungs sind verschieden und so auch gut! So wenig wie man Mädchen (oder auch Jungs) einreden sollte, sie sind weniger wert als das andere Geschlecht – so wenig sollte man ihnen auch erklären, dass Mädchen und Jungs gleich wären. Das sind sie nicht und das werden sie auch nie werden.Doch Mädchen und Jungs sind gleich gut, gleich intelligent, gleich geschickt.